Evangelische Akademie Thüringen, Zinzendorfhaus September 2015- Januar 2016
Gedanken zur Fotografie als Kunst:
Auszug aus meinen Erläuterungen während der Laudatio, die mein Freund Cornelius Rinne in Form eines Gesprächs gestaltete:
Wir befinden uns in einer schnelllebigen Zeit. Moderne Fotografie ist nicht das Selfie mit dem Smartphone.
Ansel Adams, der weltberühmte amerikanische Fotograf, gab eine Buchreihe heraus, die aus folgenden Bänden besteht:
1. Die Kamera
2. Das Negativ
3. Das Positiv
Moderne Fotografie wird heute vorwiegend mit hochauflösenden Digital- Kameras gemacht, die Wunderwerke der Technik sind. Dennoch sollten Erkenntnisse der Altmeister der Fotografie nicht in Vergessenheit geraten. Im Klappentext eines der Werke ist zu lesen „dass das eigenhändig perfekt ausgearbeitete, feine Bild die wahre Krönung photographischen Schaffens ist. Im Mittelpunkt steht sein (Ansel Adams’) Konzept der Visualisierung, bei dem der Photograph schon vor der Aufnahme danach trachtet, sich das endgültige Bild in seiner gesamten Tonwertabstufung vorzustellen.“
In „Das Positiv“ erklärt der Autor, „mit welchen Mitteln die ursprüngliche Bildvorstellung während der Wiedergabe verbessert, verfeinert und so in ihrer Wirkung gesteigert werden kann, wobei das Negativ lediglich als Zwischenbild voller neuer Möglichkeiten zu bewerten ist.“
„Das Negativ ist wie eine Partitur, sagt Ansel Adams in Anlehnung an die Musik, das fertige Bild aber ist seine Interpretation“
Im digitalen Zeitalter ist das ganz ähnlich. Das Negativ ist heute mit dem Rohmaterial der Datei, des Bildes, zu vergleichen. Die Bildbearbeitungs- Software dient der Verbesserung, Verfeinerung, Steigerung der Wirkung.
Das Ergebnis dieses kreativen Prozesses ist der fertige, meist eigenhändige Druck des Werkes durch den Fotografen. Kenntlich gemacht werden solche Bilder häufig mit dem Vermerk A/P (artist print), vergleichbar mit einem Garantie-Siegel.
Tauchen Sie ein in eine Welt der Farben, Formen und Stimmungen, entdecken Sie auch die Faszination der Schwarz/ Weiß- Fotografie. Lassen Sie sich inspirieren vom Wunder der Schöpfung.
Die Ausstellung:
„Das Wunder der Schöpfung“
„The Miracle of Creation“
…stelle ich ganz persönlich unter das Motto eines Gebets der Cheyenne:
„Dein Herz soll im Einklang mit den Herzen der Erde schlagen.
Du sollst fühlen, dass du ein Teil des Ganzen bist, das dich umgibt.“